Tief im Schwedischen Wald nahe der Norwegischen Grenze liegt ein verwunschener Ort. Bastnäs. Die Gebrüder Ivansson hätten sicher nie daran gedacht, dass ihre alte Werkstatt nebst Abstellplatz einmal zum Insidertipp für Oldtimer- und Lost Places-Fans werden würde. Denn die trifft man hier zu Hauf. Obwohl es schon recht mühsam ist, zu diesem Gravejard zu gelangen. Er liegt an der ehemaligen Schmuggelroute nach Norwegen, der "Suggar Road". Da offensichtlich auch Zucker geschmuggelt wurde. Die Invanssons demontierten Fahrzeuge, brachten sie in Teilen über die Grenze, und bauten sie dort wieder zusammen. Weil keine fahrbaren Fahrzeuge eingeführt werden durften und später hohe Zölle fällig wurden. So machten Sie Ihr Geld. Und häuften immer mehr Fahrzeuge an. Die Anzahl wuchs bis 1986, der Aufgabe des Platzes, auf über tausend Karossen an. Sie stehen nahe der wenigen Häuser, auf einer Wiese, aber auch im Wald verstreut. Gestapelt übereinander, zu dritt. In Reihen. Es wirkt mystisch furchteregend. Die Überreste scheinen Fratzen zu ziehen. Es knarrt und knirscht, wenn man inne hält. Die Natur erobert alles zurück. So wachsen Bäume durch die Fahrzeuge, sie sind von Moos überwuchert, Scheiben angelaufen. Leider zieht dieser Platz auch die heimische Jugend an. Graffiti ziert manche, Scheiben sind eingeschlagen, Hauben und Dächer mutwillig zertreten und zerstört. Ich war für fünf Tage im Jahr 2014 auf dem Areal unterwegs und habe hunderte Fotos aufgenommen. Im Internet ist zu sehen, wie auf neueren Fotos die Zerstörung dieses Kulturguts fortschreitet. Sehr traurig, ist hier doch Automobilgeschichte der goldenen Wirtschaftsjahre zu sehen. Über Volkswagen Käfer und 1600, Saab 99, Opel Rekord oder NSU und Volvos.
Fotos: Günter Poley/poleyroid #bastnäs #autofriedhof #billkirkengarden #graveyard